Dienstag, 25. April 2017

Mauerwerksabdichtung




Eine „Mauerwerkstrockenlegung“ allein mit Sanierputzen ist nicht möglich. Vielmehr sind hierzu weitergehende Abdichtungsmassnahmen wie Horizontalsperren oder Vertikalabdichtungen nötig. Sanierputze stellen laut ÖNORM B 3355 flankierende Massnahmen dar, welche günstige Austrocknungsbedingungen für das Mauerwerk schaffen. Feuchtigkeitsschaden am und im Mauerwerk Nasse Wände und feuchte Keller sind das Schreckgespenst jedes Hausbesitzers. Da mit blossem Auge und/oder Handauflegen die Nässeverteilung nicht eindeutig erkennbar ist, gehören solche Schäden in die Hände eines Fachbetriebes, da nur dieser über die erforderliche Messtechnik verfügt.


Schadensursachen
• Aufsteigende oder seitlich eindringende Feuchtigkeit
• Bei Unterkellerung eindringendes Wasser (Druckwasser, Schichtwasser)
Taupunkt am Mauerwerk (Kondenswasser)
• Hygroskopische Nässe durch Salzeinwirkungen


Schadensbilder
Das Mauerwerk nimmt bei fehlender Abdichtung grundsätzlich Feuchtigkeit auf. Somit können auch die im Erdreich durch Wasser gelösten Salze bauschädigend eindringen. Durch deren Fähigkeit, Luftfeuchtigkeit und Wasser aufzunehmen bzw. zu binden, können folgende Schadensbilder entstehen:
• Erhöhte Heizkosten
• Gesundheitsgefährdung durch Schimmel
• Geruchsbelästigung
• Schlechtes Wohnklima
• Salzausblühungen
• Putz- und Farbanstrichabsprengungen
• Mörtelverfall
• Zerstörung des Mauerwerkes


Eindringen von Feuchtigkeit ins Mauerwerk
Feuchtigkeit dringt ein, eingeschleppte Salze lagern sich ab, nach wetterbedingter Abtrocknung
bleibt die hygroskopische Wirkung der Salze erhalten. Bei erneut auftretender Feuchtigkeit können weitere grosse Flüssigkeitsmengen aufgenommen werden. Verdeutlichung: 8 g Salz können bis zu 1 ltr. Wasser binden. Feuchte Wände bei nicht unterkellerten Altbauten sind auf fehlende oder verrottete Horizontalsperren zurückzuführen. Die Feuchtigkeit kann hier durch Kapillarwirkung mineralischer Baustoffe in den Wänden aufsteigen. Eine neue Horizontalsperre muss eingebracht werden. Ist auch der Putz solcher Bauten mit Salzausblühungen belastet, muss dieser entfernt und durch einen Sanierputz ersetzt werden. Bei unterkellerten Altbauten ist sehr häufig auch seitlich eindringende Feuchtigkeit anzutreffen. Hier empfiehlt sich die Freilegung des Mauerwerks und das Anbringen einer Aussenabdichtung (z.B. Bitumen-Dickbeschichtung) sowie eines zusätzlichen Verfüllschutzes. Auch teure und aufwendige Sanierungen sind zum Scheitern verurteilt, wenn die bekannten Regeln der Feuchtigkeitswanderungen ignoriert werden. Nur der Spezialist
eines anerkannten Fachbetriebes kann per Schadensanalyse einen optimalen Sanierungsvorschlag
mit allen flankierenden Massnahmen anbieten.