Donnerstag, 15. September 2016

Konsolidierung von schadhaftem Mauerwerk oder Altputzen

Verarbeitung RÖFIX Hydraulkalk-Injektionsmörtel


RÖFIX Hydraulkalk-Injektionsmörtel kann zur Konsolidierung von schadhaftem Mauerwerk oder Altputzen eingesetzt werden. Die Einbringung kann dabei händisch oder maschinell, mit oder ohne Druck, erfolgen.


Der Untergrund ist mit einer Bürste zu reinigen und schadhafte Stellen sind freizulegen. Die Injektionsstellen werden in Abhängigkeit vom jeweiligen Mauerwerk und von der Schwere der Schäden ausgewählt. Bei Steinmauern werden die Bohrungen entlang des Fugenverlaufes durchgeführt. Die Löcher sind gründlich mit Druckluft zu reinigen. Alle Anschlüsse, Risse und Unterbrechungen, an denen der eingespritzte Mörtel herauslaufen könnte, sind zu verschliessen.


Das Einspritzen des Mörtels erfolgt mit Hilfe von mechanischen Pumpen oder Spritzen mit breiten Einspritzdüsen. Es wird empfohlen, beim Auffüllen der Fehlstellen am unteren Mauerrand zu beginnen und sich nach oben weiterzuarbeiten. Dadurch wird sichergestellt, dass die gesamte Luft, die sich im Innern der Mauer befindet, austreten kann. Die Standzeit vor dem Kalkputzen beträgt ca. 2 Wochen.




Dienstag, 13. September 2016

Verarbeitung RÖFIX NHL-System

RÖFIX 675 wird in am Saugverhalten des Untergrundes angepasster Konsistenz vollflächig zu 100 % deckend aufgebracht. Der Auftrag des Vorspritzmörtels oder der Haftbrücke erfolgt, wenn nicht anders festgelegt, volldeckend in ca. 3–5 mm Dicke und soll eine möglichst raue, griffige Oberfläche ergeben.



Der Vorspritzmörtel-Auftrag gilt nicht als Putzlage. Frühestens nach ca. 5–6 Stunden kann der Grundputz darauf aufgetragen werden. Ebenso kann auch, ausser auf Bruchstein- oder Mischmauerwerk, der jeweils als Unterputz verwendete RÖFIX Renovierputz (RÖFIX 695 oder RÖFIX 696) als Vorspritzmörtel eingesetzt werden. Vor weiteren Putzarbeiten muss der Vorspritz angetrocknet sein.



Die einzelnen Kalkputzlagen sollten nicht wesentlich dicker als der 3-fache Grösstkorn-Durchmesser aufgetragen werden. RÖFIX Renovierputze werden in Lagen zu 15 bis max. 20 mm aufgebracht. Die unteren Putzlagen werden nur abgekellt, keinesfalls geglättet. Kalkputze sind immer mehrlagig zu verarbeiten. Standzeit zwischen den Putzlagen:
ca. 1 Tag. Vor jedem Arbeitsschritt ist der Putzgrund zu befeuchten, falls er bereits stark angetrocknet ist.


Vor dem Auftragen neuer Kalkputzlagen sind eventuelle Sinterschichten durch aufrauen/kratzen mit Gitterrobot (z.B. RÖFIX Schleifwunder) zu entfernen.


RÖFIX Kalk-Feinputze sind generell zweilagig, jeweils in max. zweifacher Kornstärke, aufzubringen. Wobei die erste Lage als (Saug-) Ausgleichsschicht dient. Die zweite, „frisch-in-frisch“ aufgetragene Lage, wird als Strukturlage aufgebracht und bearbeitet. Versinterte und schlecht saugende Altputze müssen vorgängig mit RÖFIX Tonerdelösung angeätzt oder entsprechend vorbehandelt werden. Bei Anstrichen auf Kalkputzen ist auf hohe Diffusionsoffenheit, aber auch auf hohe Kohlenstoffdioxid-Offenheit zu achten. Daher beträgt die Standzeit vor Silikatanstrichen mindestens 4 Wochen.





Montag, 12. September 2016

Natursteinmauerwerk konsolidieren

Schliessen von Fehlstellen

Fehlstellen und grosse Ausbrüche werden mit möglichst gleichem Mauer(ziegel)material und RÖFIX 951 bzw. RÖFIX 952/RÖFIX 954 ausgemauert. Bereits bei Ausbesserungsarbeiten sind der Untergrund sowie die Ersatzsteine vorzunässen. Hohlräume oder Putzrisse können mit RÖFIX Hydraulkalk-Injektionsmörtel hinterfüllt werden.



Stopfen von Ausbrüchen

Kleine Ausbrüche, Fugen und Löcher können mit erdfeuchtem RÖFIX 665 Stopfmörtel durch händisches Auftragen verfüllt werden. Dieser Vorgang wird „Stopfen“ genannt.


Ausfugen von Natursteinmauerwerk

Der RÖFIX 993 wird mit geeigneter Kelle in die Fugen geworfen. Die Mörtelkonsistenz wird so eingestellt, dass sich die Fuge hohlraumfrei gut verfüllen lässt, ohne dass Fugenmörtel auf die Steinoberfläche rinnen oder tropfen kann. Die Verfugung soll keinesfalls auf den
Steinen bzw. bündig, sondern hinter den Steinen abschliessen. RÖFIX 993 kann auch mit Mörtelpresse, Spritzsack oder maschinell aufgetragen werden.



Freitag, 9. September 2016

Untergrund-Vorbereitung vor Kalkputz-Arbeiten

Schadhafte, hohle und lose liegende Putzteile restlos abschlagen. Hohlstellen und nicht festsitzende Teile bei denkmalgeschützten Gebäuden nur nach Rücksprache entfernen. Sind diese Ablösungen zu erhalten, müssen sie fachgerecht befestigt/hinterfüllt werden. Auskratzen der Mörtelfugen (ca. 2 cm tief). Abgeschlagenes Material von der Baustelle entfernen. Feuchtes Mauerwerk trocknen lassen.



Mauerwerk gründlich mit Stahlbürste, Reisbürste, Besen o.ä. reinigen. Somit wird ein tragfähiger Untergrund geschaffen.


Der gesamte Putzgrund ist am Vortag gut vorzunässen. Das Vornässen kann mit dem Wasserschlauch, der Baumspritze, der Malerbürste o.ä. erfolgen. Bei den Putzarbeiten muss der Untergrund matt-feucht sein. Nicht saugende Altuntergründe (alte Kalkputze) müssen mit RÖFIX Tonerdelösung vorbehandelt werden (Ätzung der Sinterhaut, Verbesserung der Benetzbarkeit).







Untergrund-Vorbereitung vor Kalkputz-Arbeiten

Schadhafte, hohle und lose liegende Putzteile restlos abschlagen. Hohlstellen und nicht festsitzende Teile bei denkmalgeschützten Gebäuden nur nach Rücksprache entfernen. Sind diese Ablösungen zu erhalten, müssen sie fachgerecht befestigt/hinterfüllt werden. Auskratzen der Mörtelfugen (ca. 2 cm tief). Abgeschlagenes Material von der Baustelle entfernen. Feuchtes Mauerwerk trocknen lassen.



Mauerwerk gründlich mit Stahlbürste, Reisbürste, Besen o.ä. reinigen. Somit wird ein tragfähiger Untergrund geschaffen.


Der gesamte Putzgrund ist am Vortag gut vorzunässen. Das Vornässen kann mit dem Wasserschlauch, der Baumspritze, der Malerbürste o.ä. erfolgen. Bei den Putzarbeiten muss der Untergrund matt-feucht sein. Nicht saugende Altuntergründe (alte Kalkputze) müssen mit RÖFIX Tonerdelösung vorbehandelt werden (Ätzung der Sinterhaut, Verbesserung der Benetzbarkeit).







Donnerstag, 8. September 2016

RÖFIX Systeme in der Denkmalpflege

Systemübersicht



Bindemittel Roman Cement

Roman-Cement

1796 erwirkte Prof. J. Parker ein Patent auf ein neues hydraulisches Bindemittel,
den sogenannten Roman-Cement. Dieser entsteht durch die Kalzinierung von
kalkhaltigem Gestein, welches in den Lehmböden in der Nähe von London vorkommt.
Das dabei entstehende Pulver hat eine ähnliche Farbe wie das römische Baumaterial.
Die Besonderheit des Roman-Cement liegt im Brennvorgang (Kalzinierung) bei
niedriger, jedoch stark variierender Temperatur (600–1200 °C) und vor allem in seiner
natürlichen Zusammensetzung aus Calciumcarbonat und Tonmineralen (Lehm) aus
der ursprünglichen Mergel, die dem heutigen Portlandzement schon sehr nahekommt.
Der so gebrannte Zement enthält ein breites Spektrum an Mineralien, wie sie auch in
natürlichem Hydraulkalk vorkommen, allerdings in einem anderen Verhältnis. Der Anteil
an freiem Kalk im Roman-Cement ist geringer als im Hydraulkalk. Dafür enthält der
Roman-Cement mehr Siliciumoxide und Aluminiumoxide. Dies bewirkt eine erheblich
kürzere Abbindezeit sowie grössere Festigkeit gegen mechanische Belastung und
Bewitterung.

Mittwoch, 7. September 2016

Bindemittel Natürlicher Hydraulkalk NHL

Natürlicher Hydraulkalk (NHL gemäss EN 459-1)

Je nachdem ob die Rohstoffzusammensetzung für die Herstellung von Hydraulkalk
aus einem entsprechenden Stein ohne Mischung abgebaut werden kann oder
künstlich gemischt werden muss, unterscheidet man natürlichen Hydraulkalk
von künstlichem Hydraulkalk. Besitzt der Rohstein die ideale Kalk-Mergel-
Zusammensetzung, kann daraus ein NHL gewonnen werden. Dieser Rohstoff erlaubt
konstantere, niedrigere, „mildere“ Brenntemperaturen als Mehlmischungen, wodurch
die Bildung von typischen Zementphasen verhindert wird. Das daraus resultierende
Ausbleiben von Festigkeitsschwankungen führt zu Vorteilen bei der Verarbeitung,
Gleichmässigkeit und Beständigkeit von NHL-Kalkputzen.

Dienstag, 6. September 2016

Bindemittel Hydraulkalk HL

Hydraulkalk (HL gemäss EN 459-1)

Hydraulkalk wird aus einem Materialmix aus Kalkstein und Mergel hergestellt,
der bei Temperaturen um 1000 °C gebrannt wird. Die entstandenen Silikatphasen
bilden mit dem freien Kalk wasserunlösliche Calziumsilikate, die dem Mörtel seine
Wasserbeständigkeit geben. Im Gegensatz zu Zement bleibt hier eine hohe, natürliche
Porosität erhalten. Diese Eigenschaften machen das Bindemittel besonders in
feuchten Klimazonen interessant. In mediterranen Zonen (mit trockenem Mittelmeer-
Klima) kann der Hydraulkalk im Putz den Zement grossteils ersetzen.

Montag, 5. September 2016

Bindemittel Trass

Der Trass

Trass ist ein hochporöses, natürlich vorkommendes Gestein von meist vulkanischem
Ursprung. Durch Mahlung erhält man den sehr feinen Zusatzstoff, welcher als latent
hydraulischer Bestandteil eingesetzt wird. Trass findet man – je nach regionalem
Vorkommen – in vielen historischen Putzen und Mörtel. Als latent hydraulisches
Bindemittel bindet Trass nur in der Abmischung mit Kalk oder Zement ab. Der RÖFIX
Trass entstammt dem bayrischen Suevit-Abbau und ist durch seinen langsamen und
gleichmässigen Festigkeitsaufbau bestens für das Nachempfinden von historischen
Putz- und Mörtelrezepturen geeignet.

Freitag, 2. September 2016

Bindemittel Puzzolan

Puzzolane – latent hydraulische Bestandteile

Latent hydraulische Bestandteile sind Stoffe die allein mit Wasser nicht erhärten,
aber bei Zugabe von Kalk diesem hydraulische Eigenschaften verleihen. Diese
Wirkung geht auf die Löslichkeit der in ihnen enthaltenen Kieselsäure zurück. In
der Abmischung mit Kalk wird aus Kieselsäure wasserunlösliches Calziumsilikat
gebildet. Dies führt in Putzen und Mörteln zu erhöhten Festigkeiten und zu besserer
Witterungsbeständigkeit. Zu den bekanntesten latent hydraulischen Bestandteilen
zählen die „Santorin Erde“, der „Trass“ und tuffartige Gesteine. Als künstlicher
hydraulischer Bestandteil hat niedrig gebranntes „Ziegelmehl“ bereits eine lange
Tradition. Moderne, künstliche latent hydraulische Bestandteile wie Flugasche oder
Hüttensand haben heute wirtschaftliche Bedeutung, in der Denkmalpflege
finden sie jedoch keinen Platz.

Donnerstag, 1. September 2016

Bindemittel Kalk

Kalk – ein historischer Baustoff

Unter Kalk wird üblicherweise sowohl der Kalkstein – CaCO3 – als auch der daraus
durch Brennen hergestellte „gebrannte Kalk“ (CaO) verstanden. „Gelöschter Kalk“
– Ca(OH)2 – entsteht aus gebranntem Kalk durch Reaktion mit Wasser. Der gelöschte
Baukalk wird als Bindemittel in Putz und Mörtel verwendet. Der Kalkstein wird oft
als Füllstoff eingesetzt. Gebrannter Kalk, mit Wasser gelöscht und zu einem Brei
angemischt (Sumpfkalk), reagiert mit Kohlendioxid und ergibt ein festes, poriges
Gefüge. Da Kalkhydrat mit dem Kohlendioxid aus der Luft erhärtet, spricht man von
Luftkalk. Die Wasser- und auch die Frostbeständigkeit solcher reiner Luftkalkputze
werden in stark belasteten Bauteilen erst durch Beigabe von hydraulischen
Bindemitteln erreicht.