Mittwoch, 30. November 2016

Übersicht Instandsetzung


Für die Wahl der richtigen Putzinstandsetzungs- oder Instandhaltungsmethode ist die Beurteilung des Untergrundes von Entscheidender Bedeutung. Ohne die richtige Prüfung kann auch ein technisch aufwendiges, gutes Verfahren versagen. Das Ziel muss immer sein, am Bau sichtbare und erkennbare Mängel festzustellen.

Algen und Pilze entfernen


Algen und Pilze sind in ihrer Lebensform sehr genügsam. In geeigneter Lage reicht schon die entsprechende Luftfeuchtigkeit aus, um diesen Mikroorganismen eine Lebensgrundlage zu geben. Algen und Pilze werden durch Wind verbreitet und sind deshalb praktisch allgegenwärtig. Sie belegen Betonflächen, Asphaltbeläge, Glas, Metallflächen und sind auch an Hausfassaden zu finden. Besonders gefährdet sind Schattenlagen, Nord- und Wetterseiten sowie Sockelflächen. Im Weiteren haben auch der konstruktive Gebäudeschutz sowie die Lage und Umgebung des Objekts einen Wachstumseinfluss. So können sowohl naheliegende Gewässer, Bäume, Sträucher und Landwirtschaftszonen das Wachstum von Mikroorganismen fördern.

Im Gegensatz zu glatten Oberflächen lassen sich Fassaden nicht so leicht reinigen. Deshalb wird deren Pflege meist so lange vernachlässigt, bis die vorhandene Verschmutzung störend wirkt. Handelt es sich bei der Verschmutzung der Fassade um Pilze und/oder Algen, so sollte mit deren Beseitigung nicht lange zugewartet werden. Algen- und Pilzbewuchs an Fassaden lässt sich leider nicht vollständig ausschliessen. Durch den Einsatz von mit Biozid angereicherten RÖFIX Oberputzen und Beschichtungen lässt er sich aber wirksam verzögern.

Bei der Behandlung befallener Flächen sind immer auch die umweltrelevanten Aspekte zu beachten. Dies gilt vor allem für die Schutzmassnahmen beim Auffangen und Entsorgen des Reinigungswassers. Es muss verhindert werden, dass biozide Wirkstoffe oder umweltgefährdende Verschmutzungen ins Erdreich gelangen. Das Inverkehrbringen und der Umgang mit Biozidprodukten ist durch die EU-Verordnung 528/212 geregelt.

Charakteristik der Algen
Algen benötigen für ihr Wachstum keine organischen Nährstoffe, sondern sie leben autotrop. Das heisst, sie erzeugen die zu ihrem Wachstum nötigen organischen Stoffe selbst. Algen entwickeln sich bei Temperaturen zwischen etwa –7 ºC und 70 ºC an Extremstandorten. Sie tolerieren abhängig von der Art pH-Werte zwischen 1 und 9 und benötigen ausreichend Licht und Feuchtigkeit. An Gebäuden sind Algen oft schon mit blossem Auge zu erkennen. Gleich wie bei den Pilzen ist zur genauen Artbestimmung eine Laboruntersuchung notwendig.


Charakteristik der Pilze
Neben Feuchtigkeit als wichtigste Wachstumsvoraussetzung benötigen Pilze auch organische Kohlenstoff- Quellen als Nährstoff, die sie durch Abbau aus atmosphärischen Ablagerungen an der Oberfläche oder aus dem Substrat selbst gewinnen können. Sie wachsen auch ohne Licht bei Temperaturen von etwa 0 °C bis 50 °C. Wie Algen sind auch Pilze schon mit blossem Auge punktuell zu erkennen. Nähere Aussagen zur Art des Befalls lassen sich nur anhand mikroskopischer Untersuchungen im Labor treffen.

Untergrund prüfen und vorbereiten


Abreissprobe
Zur Prüfung der Tragfähigkeit von zu belassenden Putzen oder Beschichtungen sollen grundsätzlich Probeflächen angelegt werden. Dazu wird auf jeweils einer Fläche von ca. 1m² RÖFIX Renostar® mit eingebettetem RÖFIX P50 Armierungsgewebe aufgebracht. Nach mindestens 7 Tagen Erhärtungszeit wird versucht, das Gewebe von der Wand abzuziehen. Löst sich dieses innerhalb der Spachtelschicht vom RÖFIX Renostar®, ist der Untergrund ausreichend tragfähig. Löst sich jedoch die komplette Spachtelung (allenfalls noch mit anhaftendem Anstrich oder altem Putz) von der Wand, so ist der Untergrund zur direkten Bearbeitung mit Putz oder Anstrich ungeeignet. Auf mineralischen Putzen kann die Abreissprobe auch mit RÖFIX Renoplus®/ RÖFIX P50 durchgeführt werden. Diese Variante ist dann einzusetzen, wenn die Armierungsschicht ebenfalls mit RÖFIX Renoplus® ausgeführt wird.



Verseifungsprobe

Verseifung“ bedeutet Zerstörung eines organischen Putzes oder Anstrichs im alkalischen Milieu. Kalk- und zementhaltige Produkte sind im frischen Zustand alkalisch und lösen somit nicht beständige Altuntergründe an. Dadurch wird eine Putzanhaftung unmöglich. Die Verseifungsbeständigkeit eines Altuntergrundes kann wie folgt festgestellt werden. Eine Probe des Altuntergrundes wird in ein sauberes Wasserbad und gleichzeitig eine zweite Probe in eine Lösung gelegt, bestehend aus 100 gr RÖFIX Renostar®/RÖFIX Renoplus® und 1 ltr. Wasser. Nach 24 Stunden werden die beiden Proben entnommen und verglichen. Ist kein Festigkeitsunterschied erkennbar, so ist der Altuntergrund verseifungsbeständig. Die Fläche kann mit RÖFIX Renostar®/RÖFIX Renoplus® ohne Vorbehandlung überarbeitet werden.



Untergrundvorbereitung

Die Untergrundvorbereitung ist ein unverzichtbarer Teil der Renovation. Sie hat einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität einer fertigen Wand. Deshalb sind alle Untergründe immer so vorzubereiten, dass ein dauerhafter Verbund zwischen Putz und Putzgrund gewährleistet ist. Dazu ist unter anderem Folgendes zu beachten:
  • Die zu überarbeitenden Untergründe müssen trocken, sauber und tragfähig sein.
  • Hohl liegende Putzlagen sind zu entfernen.
  • Abblätternde Oberputze und lose Beschichtungen sind abzuschälen.
  • Nichtsaugende Untergründe sind aufzurauen.
  • Sandende oder kreidende Untergründe sind abzukehren.
  • Stark saugende Untergründe sind mit geeignetem Tiefgrund vorzustreichen.
  • Putzfehlstellen sind mit geeignetem Mörtel putzbündig auszugleichen.
  • Vor der Oberputzverarbeitung ist zu beachten, ob und welche produktbedingten   Voranstriche aufzutragen sind.
  • Treffen mehrere Wandbaustoffe einer zu verputzenden Fläche aufeinander, so ist zur Rissbegrenzung eine Putz-/ Rissbrücke einzubauen oder nach dem Verputzen eine Gewebespachtelung anzubringen.
  • Vorhandene Bewegungsfugen dürfen nicht überputzt werden.
  • Im Aussenbereich dürfen nur korrosionsbeständige Kanten- und Abschlussprofile








 



Dienstag, 15. November 2016

Putzinstandsetzung


In die Jahre gekommene und optisch unattraktive Fassaden stören den ästhetischen Anspruch von heute. Die Instandsetzung kann mit umfangreichen und kostspieligen Eingriffen verbunden sein. In den seltensten Fällen genügt ein einfacher Farbanstrich.Vor der Instandsetzung einer Fassade muss geprüft werden, ob diese noch den heutigen Wärmeschutzanforderungen entspricht. Ist das nicht der Fall, ist eine thermische Sanierung notwendig. Massgebend bei der Ausführung von Instandsetzungsarbeiten ist das Beachten und Befolgen der geltenden Normen und Empfehlungen der nationalen Berufsverbände sowie der Angaben in den technischen RÖFIX Produktmerkblättern. Mit regelmässigen Kontrollen kann der natürliche Alterungsprozess von Beschichtungen und Verputzen überwacht werden. So können rechtzeitig die nötigen Instandhaltungsmassnahmen ergriffen werden. Bereits regelmässige einfachere Massnahmen (z.B. periodische Reinigung) dienen dem Erhalt der Gebrauchstauglichkeit des Bauwerks. Darüber hinaus ist die Instandsetzung eine wichtige Massnahme zur Wiederherstellung der Gebäudesicherheit.


Verschmutzte Fassaden sind ein idealer Nährboden für Mikroorganismen. Dabei haben auch die Gebäudekonstruktion (z.B. fehlender Dachvorsprung) sowie die Lage und Umgebung des Objektes einen Einfluss auf allfälligen Algen- oder Pilzbewuchs. Wenn Fassaden von Algen und Pilzen befallen sind, müssen geeignete Massnahmen getroffen werden, um diese zu entfernen und Neubewuchs zu verhindern. Vorhandene Risse sind richtig zu beurteilen. Es ist zwischen Rissen zu unterscheiden, die auf den unmittelbaren Putzgrund zurückzuführen sind (putzgrundbedingte Risse), Rissen, die primär im verputzten Bauteil entstehen und erst sekundär durch die Putzschale brechen (konstruktiv bedingte Risse), sowie solchen, welche ausschliesslich in der Putzschale auftreten (putzbedingte Risse). Beim Sanieren von Rissen ist also besondere Vorsicht geboten. Putzverfärbungen und Putzablösungen im Fassadensockel könnten weitgehend vermieden werden. Dazu ist der Sockelbereich richtig zu planen und auszuführen. Es muss auch sichergestellt werden, dass nur Produkte ausgeschrieben und eingesetzt werden, welche der in den Sockelzonen auftretenden Feuchtigkeitsbelastung standhalten.