Chloride

Sulfate
kommen hauptsächlich bei älteren Bauten vor, die mit sulfathaltigen Baustoffen (Gips-
oder Anhydritmörtel und Natursteinen) gebaut wurden. Sulfate sind die Salze der
Schwefelsäure (H2SO4) . Die Vorstufe Schwefeldioxid entsteht u.a. bei der Verbrennung
von Kohle, Heizöl sowie Treibstoffen, die Schwefel enthalten. Sulfate gelten
als der wichtigste Indikator der Luftverschmutzung (Verkehr-, Industrieabgase, „saurer
Regen“).
Nitrate
treten in Form von feuchten Flecken auf. Sie sind die Salze der Salpetersäure (HNO3
). Sie entstehen aus Eiweissstoffen und tierischen Abfallstoffen. Nitrate gelangen
in Gebäude oder alte Mauerwerke durch Jauche, Urin, Dünger oder andere
Fäkalstoffe. Nitratsalze sind stark hygroskopisch. Der bei der Kristallisation entstehende
Druck ist sehr hoch und kann bestehende Putz- und Mauermörtel zermürben und
zerstören.
Klassifizierung
von Salzbelastungen
Für
die Erstellung eines Sanierkonzeptes und somit vor der Auswahl des Putzsystems
muss die Belastung des Gebäudes untersucht werden. Durch die der
Schadenssituation entsprechenden Messung der Durchfeuchtungsgrade und Salzbelastungen
erhält man ein Bild der Schadhaftigkeit des Gebäudes. In der WTA 2-9-04 „Sanierputzsysteme“
und ÖNORM B3355-1 „Trockenlegungsverfahren von feuchtem Mauerwerk“ werden die
Putz- und Mauerwerks-Gehalte an bauschädlichen Salzen
in Belastungsstufen eingeteilt. Diese Klassifikation dient zur
Entscheidungsfindung bei der Auswahl der Trockenlegungsvariante und des
Putzsystems. Unter „Besondere Massnahmen“ werden
in diesem Regelwerk Trockenlegungsmassnahmen und „flankierende Massnahmen“ wie
Sanierputzsysteme genannt.
Die WTA
2-9-04
WTA
steht für Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung
und Denkmalpflege. Vor mehr als 25 Jahren in Deutschland gegründet, beschäftigen
sich in diesem Gremium
versierte Fachleute mit den Problemstellungen und dem Erstellen von Richtlinien
und Merkblättern für den Bereich der Bauwerkserhaltung und -instandsetzung
sowie der Baudenkmalpflege und Restaurierung. Die WTA-Merkblätter sind über die
deutschen Grenzen hinaus bekannt
(z.B. WTA-Merkblatt 2-9-04, Sanierputzsysteme, 2004). Die WTA setzt sich unter
anderem aus Produktherstellern, Prüfinstituten, Architekten, Instandsetzungsplanern,
Sachverständigen, Gutachtern, behördlichen Einrichtungen zusammen. Auch die ÖNORM
B3345 definiert die detaillierten Anforderungen an Sanierputze.